Per Rad durch wilde Natur
Fahrradurlaub in Schottland
Lochs und Glens, Highlands und Inseln. In Schottland radeln Sie durch wilde Natur, meist auf kleinen Nebenstraßen oder extra angelegten Radwegen. Die nationalen und regionalen Radrouten Großbritanniens sind hervorragend und weithin sichtbar ausgeschildert. Ein Traum für Radfahrer! Klippen und Küste, Burgen und Berge erwarten Sie in einem Land, das stolz ist auf seine Geschichte und Kultur.
Burgen und Berge, Paläste und Kathedralen
Schottlands Hauptstadt Edinburgh wurde auf ehemaligen Vulkanen erbaut. Einer davon bietet einen hervorragend Ausblick: Arthur’s Seat. Von oben sieht man mittelalterliche und gregorianische Architektur in der Alt- und Neustadt. Drüben ist der Palace of Holyroodhouse, wo der King residiert, wenn er in Schottland weilt, und die Scotch Whisky Experience auf Edinburghs Royal Mile, mit 3.500 unterschiedlichen Flaschen die weltgrößte Sammlung an Scotch Whisky. Denn „Eddnborrou“ mit gerolltem R ist Whisky-Hauptstadt und auch Gruselhauptstadt. In den Closes, Gassen, spukt’s. Dazu gibt es eine mannigfaltige Auswahl an Geisterführungen. Kein Wunder, dass hier Harry Potter erfunden wurde und Robert Louis Stevensons „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ in Edinburghs Straßen spielt. Bestimmt kommt gleich Harry Potter um die St. Giles Katherale geflogen. Durch die Royal Mile schieben sich Muggels und Touristen. Whisky- und Tartan-Shops finden sich in spitzgiebeligen, granitenen Häusern, die wie Schlösschen anmuten. Ins Innere der Tartan Weaving Mill & Exhibition lockt ein Klackern und Zischen, wo man die Entstehung der schottischen Karomuster der verschiedenen Clans bewundern kann. Ein Stück weiter bestaunt man bei der Wachablösung vor der Burg die Männer in ihren schmucken Kilts mit zackigem Schritt.
Kathedralen und Paläste finden sich in Schottland immer wieder, z. B. der Falkland Palace, ein einstiges Jagdschloss der Stuarts (1501 – 41 erbaut) mit Royal Tennis Court, dem heute wohl ältesten Tennisplatz der Welt. St. Andrews wiederum ist eine Pilgerstätte mit mächtiger Kathedrale in normannisch-gotischem Stil, Universitätsstadt und, vor allem, Heimstatt des Golfspiels. 1764 entstand in St. Andrews der erste 18-Loch-Platz der Welt. Der Traum jeden Golfers liegt am Meer: Es ist der seit dem 18. Jahrhundert bestehende Old Course.
Aberdeen wird auch Granite City genannt. Außer silbergrauer Granitstadt ist „Ebrrdiehn“ aber auch eine Boomtown. Hektisch geht es zu in der Wirtschaftsmetropole, seit man hier in Öl macht. Draußen vor der Stadt liegen die Bohrinseln. Innerhalb hetzt man durch die Union Street. Das etwas weiter nördlich gelegene Old Aberdeen erscheint dagegen wie ein ruhiges Dorfidyll an der Don-Mündung. Am King’s College herrscht konzentrierte Ruhe, Studenten pilgern über den Campus, und die St. Machar’s Kathedrale gehört einem meist alleine.
Whisky und Haggis
Zur Erdung besuchen Sie am besten eines der zahlreichen Pubs. Dort nimmt man seinen „wee dram“ ein, ein winziges Schlückchen Whisky. Außerdem frönt man in den museumsreifen, kathedralen-ähnlichen Pubs und Cafés den Cask Ales, ungefilterten, unpasteurisierten Bieren, verschiedenen Tees und Kaffees. Probieren Sie zum Tee schottische Oat Cakes, Haferflockenplätzchen, oder Shortbread aus Zucker, Butter und Mehl. Achtung, gehaltvoll, aber so gut!
„Smokies“ heißen die geräucherten Schellfische. Sie wären haltbar, lassen sich aber auch gleich an einem hübschen kleinen Hafen mit dümpelnden Fischerbooten in der Sonne verzehren.
Das schottische Nationalgericht aber ist Haggis, das in seiner puristischen Form aus Innereien, Hafermehl, Rindfleisch- und Zwiebelhack in Schafsmagen besteht. Robert Burns verfasste dazu 1786 die „Ode an den Haggis“ die auch heute noch beim alljährlichen Burns’ Supper, dem Geburtstag des Nationaldichters, rezitiert wird.
Karos, Clans und Tartans
Dass die Schotten karierte Röcke tragen, ist bekannt. Diese so genannten Kilts bestehen aus einem Stück Tartan (kariertem Stoff), das um die Hüfte gewickelt wird. Die verschiedenen Karos haben eine lange Tradition und weisen auf die verschiedenen Clans hin.
Vielleicht erleben sie eins der vielen, verschiedenen Highland Games, bei denen die schottische Kultur hoch gehalten wird: Der Dudelsack erklingt, das schottische Nationalinstrument, und viele verschiedene Wettkämpfe in schottischen Sportarten werden ausgetragen, z. B. Baumstamm- oder Hammerwerfen, Tauziehen und Highland Dancing.
Fifty shades of Green
Zahllose Fjorde, Meeresarme und steile Klippen säumen die schottische Küste. Dazwischen liegen kleine, feine Strände. Außerdem gibt es zahllose Inseln. Maritim ist's, und die Möwen fiepen.
Im Inneren ist das Land hügelig und grün: Grasgrüner Golfer-Rasen, hellgrüne Buckel und sanftgrüne Hügel, dazu olivgrün schimmernde kleine Lochs, Seen. Im Hintergrund jagen dünne weiße Wolkenfetzen durch den Himmel. Ab und an hebt sich die Silhouette eines majestätischen Pferdes oder rostbrauner schottischer Rinder gegen den dräuenden Himmel ab. Es nieselt. Doch das gibt der Landschaft einen magischen Anstrich, und irgendwoher muss das viele Grün ja kommen. Auch die vielen Buckel und Hügel, Munros genannt, sind von grünem Gras bewachsen. Munros heißen die Berge, die über 3.000 Fuß (914 Meter) hoch sind, denn Sir Hugh Munro war es, der einst in den Kilt schlüpfte und sich anschickte, deren Anzahl festzustellen.
Bird watching ist hier total angesagt. kein Wunder bei den vielen verschiedenen Vogelarten, die hier leben oder durchziehen. Mit Ferngläsern und Bestimmungsbüchern bewaffnet stapfen Leute auf Stegen und beobachten Vögel, die sich zum Fischfang kopfüber ins Meer stürzen.
Radeln Sie durch verwunschene Wälder mit mannshohen Farnen und Dünen und lassen Sie sich von der rauen Landschaft und den herzlichen Menschen verzaubern. „Haste ye back!“, sagt man hier zum Abschied. Komm bald wieder!
