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Ein Rendezvous mit der Vielfalt

Fahrradurlaub an der Saar

Entdecken Sie auf einer Radtour den größten Nebenfluss der Mosel: die Saar - sie verzaubert alle Radfahrer! Entsprungen in Frankreich, bildet sie bis Saarbrücken - Güdingen auf 11 km die deutsch-französische Grenze. Spüren Sie es schon, das "vive la France"? Nein? Aber in Saarbrücken, dem Startpunkt der Radtouren, ist französisches Flair allgegenwärtig. Freuen Sie sich auf einen gut asphaltierten und beschilderten Radweg, der fast durchgängig ganz nah am Fluss verläuft. Sie radeln durch bunte Wiesen und Weiden, folgen dem Saar- Radweg zum Weltkulturerbe Völkinger Hütte, zur Festungsstadt Saarlouis, durch Apfelplantagen und durch die malerische Saarschleife bis zur Mündung der Saar in die Mosel.

Rad fahren wie Gott in Frankreich

Der Saar-Radweg führt vom französischen Sarreguemines aus 110,4 Kilometer flach verlaufend bis Konz, wo Saar und Mosel zusammenfließen. Im Saarland wird häufig Französisch gesprochen, oh là là, und auf der glatt asphaltierten Radroute fährt man wie Gott in Frankreich.

Radweg am Ufer der Saar in Saarbrücken

Industrie- und Festungsarchitektur - Barock und Fachwerk

Industrieanlagen, Kraft- und Stahlwerke begleiten Radweg und Fluss durch das einstige Kohleabbaugebiet bis zum sehenswerten UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte. In Saarlouis sind die teilweise noch erhaltenen Festungsanlagen der Stadt zu bewundern, erbaut von Vauban für den Sonnenkönig Ludwig XIV. Barock findet man in Saarbrücken auf dem Platz an der Ludwigskirche. Der von Fürst Wilhelm Heinrich bei Baumeister Friedrich Joachim Stengel in Auftrag gegebene Platz wirkt wie eine Place Royale in Frankreich. Barockes gibt es auch in Saarburg zu sehen - und Fachwerk.

Voelkinger Hütte mit Industrierohren und Schornsteinen

Interessante Kulturszene

Etwas Besonderes ist das Theaterschiff Maria-Helena in Saarbrücken, wo man Kabarett, Konzerte, Theater und Kino ansehen kann. In der ehemaligen Erzhalle der Völklinger Hütte werden Ausstellungen gezeigt. Konzerte finden in der dortigen Gebläsehalle statt, denn man hat nach Stilllegung festgestellt, dass darin eine bessere Akustik herrscht als in manchem Opernhaus.

Kulturbahnhof Püttlingen im Koellerbachtal

Gefillde und Geheiratete

„Café au Lait“ für die Radpause findet man überall. Es gibt „Brasserien“ und Kneipenbarkassen und selbst in Brauereigasthöfen wird Französisch parliert. Freunde der gehobenen, französisch beeinflussten Gastronomie werden ebenfalls garantiert fündig. Schließlich gibt es im Saarland angeblich die meisten Sterneköche Deutschlands. Dazu trinkt man Saar-Riesling oder in Merzig „Viez“, Apfelwein aus Äpfeln von den umliegenden Streuobstwiesen. Gegessen werden aber auch Merkwürdigkeiten wie „Gefillde“, gefüllte Klöße, „Dibbelabbes“, das Nationalgericht aus im Backofen gebratenen Kartoffeln mit Lauch und Speck, oder „Geheiratete“ bzw. „Verheiratete“, Kartoffeln und Klößchen, die zusammen gekocht werden. Diese traditionellen Gerichte versorgten einst die Industriearbeiter und Bergleute mit Energie. „Hauptsach, gudd gess“ lautet schließlich das Motto der Saarländer.

Altstadt Saarburg am Fluß

Schlackenhalden und Saarschleife

Auf dem Saar-Radweg ist man von viel Grün, Wiesen und Büschen umgeben. Selbst in und um die 1873 gegründete Hochofenanlage in Völklingen holt sich die Natur einen Teil zurück, die beiden begrünten Schlackenhalden etwa, denen einige nie zugetraut hatten, dass sie grün werden. Nun wächst Mischwald darauf, und sie sind als Jagd verpachtet. Von der Aussichtsplattform Cloef bei Orscholz aus blickt man auf die Saarschleife. Fast windet sie sich einmal um sich selbst und schließt die Kurve. Dies ist so wegen des harten Quarzgesteins, das den Fluss hier in eine enge Schlaufe zwingt.

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Nicole Janke

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